28. Oktober 2024

Persönliche Resilienz: Ein Anker in turbulenten Zeiten

Persönliche Resilienz: Ein Anker in turbulenten Zeiten

In meiner Arbeit mit Unternehmen und Menschen in Veränderungsprozessen sehe ich täglich, wie stark Veränderungen fordern. Besonders, wenn uns die innere Stabilität fehlt, die Resilienz uns bietet. Resilienz lässt sich als psychische Widerstandskraft beschreiben, die es ermöglicht, auch unter Druck oder Unsicherheit handlungsfähig und klar zu bleiben. Aber was macht uns resilient, und wie können wir unsere eigenen Kraftquellen stärken?

Resilienz aus wissenschaftlicher Sicht

Aktuelle Studien zeigen, dass Resilienz nicht angeboren ist, sondern sich über das Leben hinweg entwickelt. Es sind vor allem unsere sozialen Bindungen, Bewältigungsstrategien und inneren Ressourcen, die in uns die Fähigkeit zum Widerstand gegen Stress und Krisen stärken. Resilienz basiert dabei auf einer Art „psychischem Immunsystem,“ das wie unser biologisches Immunsystem durch verschiedene Bausteine gestützt wird.

Laut der American Psychological Association (APA) basiert Resilienz unter anderem auf den folgenden Faktoren:

  • Realistische Denkweise – die Fähigkeit, die Realität wahrzunehmen, ohne in Katastrophendenken abzurutschen.
  • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit – Veränderungen als Chance sehen, statt sich dagegen zu wehren.
  • Starke soziale Netzwerke – Die Verbindung zu unterstützenden Menschen ist eine zentrale Kraftquelle.
  • Sinnstiftende Ziele – Eigene Werte und langfristige Ziele bieten Orientierung und Stabilität.

Resilienz in der Praxis: Persönliche Kraftquellen und Energiespender

In einem kürzlichen Team-Coaching fragte ich die Teilnehmenden, was ihnen Energie gibt. Die Antworten waren unterschiedlich: Manche teilten sofort persönliche Kraftquellen, wie Sport oder Zeit in der Natur, andere hatten Schwierigkeiten, konkrete Antworten zu finden. Es wurde schnell deutlich: Resilienz entwickelt sich, wenn wir uns unserer Ressourcen bewusst sind und sie aktiv pflegen.

Die individuellen Kraftquellen – seien es Momente der Ruhe, der Austausch mit der Familie oder die tägliche Bewegung – wirken als persönliche „Ankerpunkte“. Sie helfen, in stressigen Zeiten stabil zu bleiben und immer wieder in die eigene Kraft zu finden. Die Wissenschaft nennt diese Kraftquellen „Ressourcenfelder“ und beschreibt sie als essenzielle Elemente für den Aufbau einer nachhaltigen Resilienz.

Ein Gleichgewicht zwischen Leistung und Energiequellen

Ein resilienter Umgang mit Wandel erfordert ein stimmiges Gleichgewicht zwischen unseren Ressourcen und den eigenen Zielsetzungen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass persönliche Rituale und Energiespender wie Spaziergänge in der Natur eine stabilisierende Wirkung haben. Diese Balance zwischen Leistung und Kraftquellen zu finden und zu pflegen, ist eine der Kernkompetenzen, um nachhaltig widerstandsfähig zu bleiben – sowohl im beruflichen als auch im privaten Kontext.

Welche Kraftquellen nutzt du, um in Zeiten des Wandels resilient zu bleiben?